Kampfrichter vertiefen ihr Wissen

Am Wochenende vom 9. bis zum 11. Februar 2024 fand die Fortbildung zur Verlängerung der Kampfrichterlizenzen in Bayern statt. Hierzu waren alle bayerischen Kampfrichterinnen und Kampfrichter mit den Lizenzen D, E und J eingeladen, die mindestens fünf Einsätze angeboten hatten oder deren Lizenzerwerb im Jahr 2024 erfolgte. Vom TSV Bad Endorf nahm Michael Menzel teil.

 

In der Sportschule Oberhaching versammelten sich am Freitagabend 36 Kampfrichterinnen und Kampfrichter und erhielten durch den Kampfrichterreferenten Hinnerk Hagenah Einblicke in formale Aspekte sowie Neuigkeiten aus dem Deutschen Judo-Bund (DJB) und dem Bayerischen Judo-Verband (BJV). Da in diesem Jahr die Olympischen Spiele anstehen, wurden keine neuen Regeländerungen bekannt gegeben.

 

Die Kampfrichterkommission des BJVs wurde weiterhin erfreulicherweise durch Manuela Kohlhofer und Ingrid Zeilinger vertreten. Beide brachten ihren großen, praxisnahen Erfahrungsschatz ein und beteiligten sich aktiv und engagiert an den Diskussionen.

 

Mit Hilfe von zahlreichen Videobeispielen, die vom DJB aus vergangenen Meisterschaften bereitgestellt wurden, wurden die Teilnehmenden aufgefordert, Kampfrichterentscheidungen zu treffen, die dann im Plenum intensiv diskutiert wurden. Auch die offizielle Sichtweise des DJB wurde dabei erläutert.

Es herrschte nicht immer Einigkeit – unterschiedliche Erfahrungen führten gelegentlich zu verschiedenen Entscheidungen.

Die persönliche Erfahrung – sei es auf der Matte, durch eigene Beobachtung, im Austausch mit anderen oder durch Fortbildungen – spielt eine wesentliche Rolle bei Entscheidungen im Kampfgeschehen, insbesondere da nicht alle Kämpfe videotechnisch überwacht oder durch Kommissionen entschieden werden. Der Kurs zielte daher auch auf die Qualitätssicherung und die Aufrechterhaltung des hohen Niveaus ab.

 

Um theoretischen Erklärungen mehr Praxisbezug zu verleihen, gab es eine umfangreiche praktische Einheit im Dojo. Hier wurden komplexe Situationen nachgestellt, um sie dann gemeinsam nach dem Regelwerk zu interpretieren.

 

Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Schutz der Athletinnen und Athleten durch das Kampfgericht gewidmet. Durch das frühzeitige Erkennen von Gefahrensituationen, deren Unterbrechung sowie das Aussprechen angemessener Strafen sollte die Sicherheit gewährleistet werden.

 

Nach einem intensiven Programm kehrten alle Teilnehmenden am Sonntagmittag mit neuen Erkenntnissen, aber erschöpft nach Hause zurück.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die zur Vorbereitung, Durchführung und Ermöglichung dieses Lehrgangs beigetragen haben.

 

Text: Michael Menzel/Fotos: Hinnerk Hagenah